Die EU-Kommission hat dem Stahlkonzern ArcelorMittal Deutschland Fördermittel in Höhe von 1,3 Mrd. Euro bewilligt. Mit der finanziellen Unterstützung will der Stahlhersteller an zwei Standorten die Produktionsanlagen umbauen. Die Gesamtkosten für den Umbau auf DRI-Anlagen, die grünem Wasserstoff verwenden, kosten den Konzern 2,5 Mrd. Euro.
Konkret bezieht sich die Beihilfegenehmigung für ArcelorMittal auf Fördermittel der Bundesregierung für den Bau einer DRI-Anlage für direkt reduziertes Eisen (DRI) und drei neue Elektrolichtbogenöfen an den Standorten Bremen und Eisenhüttenstadt. Derzeit betreibt der Stahlkonzern hier drei Kohlehochöfen und drei Sauerstofföfen. Dies meldete ArcelorMittal Deutschland am Montag (26. Februar). Die fehlenden 2,5 Mrd. Euro will das Unternehmen aus eigenen Mittel bereitstellen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hatte den Zuschuss in Höhe von 1,3 Mrd. € bei einem Besuch am Standort in Bremen am 05. Februar in Aussicht gestellt.
Zunächst werde die neue DRI-Anlage mit Erdgas betrieben, das schrittweise durch grünen Wasserstoff ersetzt werden soll. Ein Datum für die Umstellung nannte das Unternehmen nicht. Nach Angaben des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz werde das Werk in Bremen nach Inbetriebnahme der DRI-Anlage 135.000 t grünen Wasserstoff pro Jahr verbrauchen.
Dr. Thomas Bünger, CEO von ArcelorMittal Bremen und Eisenhüttenstadt, bezeichnete die EU-Zusage als “bedeutenden Meilenstein auf unserem Weg zur klimaneutralen Produktion”. Man werde nun mit der Planung des “Technologiewechsels in der Produktion” fortfahren.
Anlagen soll 2026 in Betrieb gehen
Die technische Planung für den Einsatz der Produktion mit einer wasserstoffbasierten DRI-Anlage und Elektrolichtbogenöfen, die mit grünem Strom betrieben werden, soll nun erfolgen. Als nächstes könnte dann der globale ArcelorMittal-Konzern – nach eigenen Angaben der zweitgrößte Stahlhersteller weltweit – über die finale Investitionsentscheidung (FID) nachdenken. Indes sei hierfür neben einer Wasserstoffinfrastruktur das Vorhandensein ausreichender Mengen grünen Stroms und Wasserstoff zu wettbewerbsfähigen Preisen entscheidend.
Die neuen Anlagen würden anschließend 2026 in Betrieb gehen und jährlich rund 3,8 Mio. t Rohstahl produzieren. Dies entspreche dem, was derzeit im Hochofenverfahren erzeugt werde. Während der 16-jährigen Laufzeit des Projekts will ArcelorMittal Emissionen von bis zu 70 Mio. t CO2 vermeiden.