In einer feierlichen Zeremonie wurde heute die neue “Gigafactory” für Elektrolyseure von Siemens Energy und Air Liquide in Berlin eröffnet. Bis 2025 soll sie eine Produktionskapazität von rund 3 GW im Jahr erreichen. Zu den Anwesenden gehörten Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck.
Des Weiteren anwesend waren Christian Bruch, CEO von Siemens Energy, François Jackow, CEO von Air Liquide, der französische Industrieminister Roland Lescure sowie weitere hochrangige Vertreter der deutschen und französischen Politik. Die Bundesregierung hatte die Forschungsarbeiten an der Berliner Produktionsanlage finanziell unterstützt.
Die Fabrik markiert einen Startpunkt der Serienfertigung von Elektrolyseuren. Daher gilt die Eröffnung als bedeutender Schritt zur Hochskalierung der grünen Wasserstoffproduktion. Die jährliche Produktionskapazität beginnt bei einem GW, indes planen Siemens Energy und Air Liquide, bis 2025 mindestens 3 GW Elektrolysekapazität zu erreichen – mit Potenzial für weitere Steigerungen. Eine installierte Elektrolyseleistung von 3 GW könnte jährlich etwa 300.000 t grünen Wasserstoff produzieren.
Fabrik nutzt vorhandene Infrastruktur und Knowhow von Siemens
Die neue Fabrik nutzt vorhandene Infrastruktur und wird laut Siemens erfahrenes Personal beschäftigen. Sie entsteht auf einer Fläche von 2.000 m², das Investitionsvolumen belaufe sich auf rund 30 Mio. €. Die in Berlin produzierten Stacks, die Herzstücke der Elektrolyseure, basieren auf der Protonenaustausch-Membran (PEM)-Technologie. Die Montage der Stacks erfolge entweder in Mülheim an der Ruhr oder in Kooperation mit Standorten, die in der Nähe der jeweiligen Projekte liegen.
Nach Angaben der Unternehmen bündelt die deutsch-französische Partnerschaft ein umfangreiches Projektportfolio. Geplant seien mehrere Großprojekte zur Herstellung von kohlenstoffarmem und erneuerbarem Wasserstoff in ganz Europa, darunter Normand’Hy in Frankreich sowie weitere Vorhaben in Dänemark und Schweden.
François Jackow, CEO der Air Liquide Gruppe, betonte die Notwendigkeit der Massenproduktion von Elektrolyseuren, um wettbewerbsfähigen erneuerbaren Wasserstoff bereitzustellen. Die Technologie werde bereits in Projekten wie dem Trailblazer-Elektrolyseur in Oberhausen eingesetzt.
Das Bundesministerium für Forschung und Entwicklung hatte die im Vorfeld notwendigen Forschungsarbeiten für die Berliner Anlage im Rahmen des Projekts SEGIWA gefördert, das Teil des Wasserstoffleitprojekts H2Giga ist.