Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat ihre Forderung nach Beschränkungen für per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (PFAS) unterstrichen. „Alle PFAS sind extrem persistent und können nicht wieder aus der Umwelt entfernt werden, selbst wenn man dies wollte. Deshalb besteht bei PFAS großer Handlungsbedarf“, so die Grünen-Politikerin in einem Interview mit dem Fachmagazin „Industriearmaturen & Dichtungstechnik“.
In den vergangenen Wochen hatten viele Unternehmen und Industrieverbände ihre Bedenken geäußert, dass mögliche PFAS-Beschränkungen zu Standort- und Wettbewerbsnachteilen für die europäische Industrie führen könnten. Diesen Vorwurf weist die Bundesumweltministerin zurück: „Das Beschränkungsdossier der Behörden aus fünf europäischen Ländern […] sieht vor, dass in Zukunft die Herstellung, Verwendung und das Inverkehrbringen von PFAS beschränkt werden soll“, sagt Steffi Lemke.
Die Bundesministerin hofft auf die Innovationskraft der Unternehmen und wünscht sich, dass möglichst schnell PFAS-Alternativen gefunden werden. „Wenn für bestimmte wichtige Verwendungen noch keine Alternativen zu PFAS vorliegen, wird es Ausnahmen geben“, so Lemke. Insbesondere Übergangsfristen könnten dafür sorgen, dass sich jede Branche in angemessener Zeit an die neuen Rahmenbedingungen anpassen könne.
Mit einer Entscheidung der EU-Kommission wird für 2025 gerechnet. Frühestens ab 2026 könnten die Ewigkeitschemikalien PFAS in Europa verboten werden.