Die Einnahmen aus dem europäischen und dem nationalen Emissionshandel sind in Deutschland im Jahr 2023 auf einen neuen Höchstwert von 18 Milliarden Euro gestiegen. Das ist eine Steigerung gegenüber dem bisherigen Rekordjahr 2022 um 40 Prozent. Diese Zahlen gab die Emissionshandelsstelle (DEHSt) im Umweltbundesamt Anfang Januar bekannt.
Im europäischen Emissionshandel (EU-ETS) werden die Treibhausgasemissionen aus Kraftwerken und energieintensiven Industrieanlagen sowie des innereuropäischen Luftverkehrs erfasst. Unternehmen müssen Berechtigungen für Emissionen ersteigern. Im EU-ETS wurden im Jahr 2023 Auktionserlöse von rund 7,7 Milliarden Euro erzielt, das sind 0,9 Milliarden Euro (rund 12 Prozent) mehr als 2022.
Der Anstieg ist auf eine Steigerung der versteigerten Berechtigungen von 85 Millionen Tonnen CO2 im Jahr 2022 auf 92 Millionen Tonnen CO2 sowie eine Preissteigerung für diese Berechtigungen zurückzuführen.
Hebel zur Erreichung der Klimaziele
Noch viel stärker stiegen allerdings in Deutschland die Erlöse aus dem nationalen Emissionshandelssystem (nEHS) für Ware und Verkehr, nämlich von 6,4 Milliarden im Jahr 2022 auf 10,7 Milliarden Euro im Jahr 2023.
UBA-Präsident Dirk Messner unterstreicht die Lenkungswirkung des Emissionshandels: „Die CO2-Bepreisung über den Emissionshandel ist ein entscheidender Hebel, um die gesetzlichen Klimaziele zu erreichen. Das kürzlich verabschiedete europäische Klimapaket unterstreicht die Bedeutung dieses Instruments nachdrücklich. In Deutschland sind bereits über 85 Prozent der Emissionen vom Emissionshandel erfasst, was maßgebliche Impulse für den klimaschonenden Umbau unserer Gesellschaft setzt.“
Unter der Voraussetzung, dass die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung vollständig für eine aktive sozial- und wirtschaftspolitische Flankierung der klimaneutralen Transformation eingesetzt würden, könne der Emissionshandel ambitionierten Klimaschutz, Sozialverträglichkeit und wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit vereinen. Messner hob außerdem hervor, dass die Politik das im Koalitionsvertrag vereinbarte Klimageld für private Haushalte zügig einführen solle.
Die Erlöse aus dem Emissionshandel fließen vollständig in den Klima- und Transformationsfonds (KTF), aus dem Maßnahmen zur Erreichung der energie- und klimapolitischen Ziele Deutschlands finanziert werden.