Ein wichtiger Meilenstein für die deutsche Wasserstoffinfrastruktur ist erreicht: Die KfW stellt 24 Milliarden Euro für den Aufbau des nationalen Wasserstoff-Kernnetzes bereit. Das am 26. November unterzeichnete Darlehen sichert die Finanzierung des Amortisationskontos, das die anfängliche Kostenlücke zwischen Investitionen und Netzentgelten überbrückt.
Innovatives Finanzierungsmodell sichert Wirtschaftlichkeit
Der Weg zum deutschen Wasserstoff-Kernnetz ist geebnet. Nach der Genehmigung des Bauantrags durch die Bundesnetzagentur im Oktober ist nun auch die Finanzierung gesichert. Das entwickelte Modell ermöglicht den privatwirtschaftlichen Netzbetreibern eine tragfähige Refinanzierung ihrer Investitionen trotz anfänglich geringer Nutzerzahlen.
Die Bundesnetzagentur wird die Netzentgelte so gestalten, dass sie für die ersten Wasserstoffabnehmer wirtschaftlich bleiben. Parallel dazu gewährleistet das KfW-finanzierte Amortisationskonto die notwendige Liquidität für die Netzbetreiber zur Deckung ihrer operativen Kosten.
Ausgewogene Risikoverteilung bis 2055
Mit steigender Netzauslastung und wachsenden Einnahmen erfolgt die Tilgung des Amortisationskontos durch die Mehrerlöse. Sollte bis 2055 keine vollständige Rückzahlung erreicht sein, übernimmt der Bund 76 Prozent des Restdefizits, die Netzbetreiber tragen 24 Prozent. Die KfW selbst ist durch eine umfassende Bundesgarantie abgesichert.
Das bis 2032 geplante Kernnetz umfasst 9.040 Kilometer, wovon 60 Prozent durch umgewidmete Erdgasleitungen realisiert werden. Die Gesamtinvestition von 19 Milliarden Euro schafft die notwendige Infrastruktur zur Verbindung von Produktionsstandorten und Importpunkten mit den industriellen Verbrauchszentren.
Kernnetz als Rückgrat der Energiewende
Angesichts eines prognostizierten deutschen Wasserstoffbedarfs von 95 bis 130 Terrawattstunden jährlich bis 2030 und einer erwarteten Importquote von 50 bis 70 Prozent ist das Kernnetz ein unverzichtbares Element der deutschen und europäischen Wasserstoffstrategie.
"Dieses Pionier-Vorhaben ist entscheidend für den Hochlauf von möglichst grünem Wasserstoff", unterstreicht KfW-Vorstandsvorsitzender Stefan Wintels die Bedeutung des Projekts, besonders für die Transformation der energieintensiven Industrie.