In der Ruhrgebietsstadt Castrop-Rauxel untersucht das Bochumer Fraunhofer IEG mit Partnern der Westfälischen Hochschule, der Gelsenwasser AG und den Stadtwerken, wo grüner Wasserstoff effizient produziert, gespeichert und eingesetzt werden kann. Der Ort verfüge bereits über die längste Wasserstoff-Pipeline Deutschlands sowie ehemalige Zechen, die als Speicher in Frage kommen.
Ziel ist, Einsatzmöglichkeiten und Voraussetzungen vor Ort zu testen. So gebe es einen Windpark im Stadtteil Frohlinde, dessen Strom für die Produktion von grünem Wasserstoff in Frage kommt. Als Wasserstoffspeicher kämen etwa ehemalige Zechen in Frage. Darüber hinaus besitze die Stadt die mit 240 km längste Wasserstoff-Pipeline Deutschlands. Sie bildet zugleich einen Startpunkt des geplanten Wasserstoffkernnetzes.
Somit gäbe es in Castrop-Rauxel eine funktionierende Wasserstoff-Infrastruktur und damit gute Voraussetzungen für die Nutzung des Energieträgers. Das „Werkstattprojekt” der Initiative H2Raum bezeichnet Castrop-Rauxel daher als „optimales Reallabor”.
Drei Jahre „Reallabor Castrop-Rauxel“
Das Gesamtprojekt soll drei Jahre laufen. H2Raum erhält finanzielle Unterstützung durch das Förderprogramm „T!Raum – TransferRäume für die Zukunft von Regionen“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Sein Ziel ist es, „in strukturschwachen Regionen langfristig zukunftsweisende Innovationen und den Strukturwandel gleichermaßen” voranzutreiben.
Die Westfälische Hochschule kümmert sich um die Netzanalyse. Ziel ist, das Versorgungsnetz digital nachzubilden, um zu prüfen, wo zusätzliche Speicher erforderlich sind und wie sich der Einsatz von Wasserstoff auswirken würde, wenn etwa ein Unternehmen seine Produktion von Erdgas auf Wasserstoff umstellen würde. Die Hochschule verallgemeinere ihre Erkenntnisse im Anschluss und prüfe ihre Übertragbarkeit auf andere Netze. So soll das “Reallabor Castrop-Rauxel” eine Blaupause für andere Städteregionen werden.