In einem strategischen Schritt zur Förderung der Integration von Wasserstoff in das Energiesystem hat die GASCADE Gastransport GmbH die Netzanbindung der geplanten 1-GW-Wasserstoffanlage der HH2E AG in Lubmin übernommen. Die HH2E AG plant bis Ende 2025 die Produktion von erstem grünem Wasserstoff an diesem Standort, der dann über die neu geschaffene GASCADE-Pipeline sukzessive dem Erdgas der Europäischen Gasanbindungsleitung (EUGAL 1 und 2) beigemischt werden kann.
Langfristige Wasserstoff-Beimischung
Die Wasserstofftransportroute zwischen dem HH2E-Standort Lubmin und den EUGAL-Leitungen wird über neu zu errichtende Pipelines erfolgen. Gemäß einer kürzlich veröffentlichten Pressemitteilung von GASCADE ist zunächst vorgesehen, den Wasserstoff aus Lubmin schrittweise dem Erdgas aus der EUGAL beizumischen. Dieser Beimischungsanteil soll sukzessive erhöht werden. Sobald die geplante Infrastruktur des Projekts "Flow - making hydrogen happen" bereitsteht, plant GASCADE, den HH2E-Wasserstoff in 100%-ig reiner Form bis nach Süddeutschland zu transportieren, wie GASCADE-Geschäftsführer Ulrich Benterbusch erläuterte.
Das Pipeline-System, das im Rahmen von "Flow" geplant ist, erstreckt sich von der Ostsee-Küste bis nach Süddeutschland und bildet einen bedeutenden Teil des noch in der Planung befindlichen Wasserstoff-Kernnetzes, das im Dezember 2023 von der Europäischen Kommission als "Project of Common Interest" (PCI) eingestuft wurde.
Die Vereinbarung zwischen GASCADE und HH2E markiert den ersten Vertrag über eine langfristige Wasserstoff-Beimischung für beide Unternehmen. Nach einem Jahr intensiver technischer Planung wird die Anbindung eine kontinuierliche Einspeisung von grünem Wasserstoff aus Lubmin in das Netz der EUGAL ermöglichen.
Vorteile der Wasserstoff-Beimischung: GASCADE betont ökologische und wirtschaftliche Aspekte
GASCADE betont die Vorteile der Wasserstoff-Beimischung zu Erdgas, darunter die Reduktion von CO2-Emissionen, die kosteneffektive Nutzung der bestehenden Erdgasinfrastruktur als Übergangsstrategie und die Erhöhung der Energiesicherheit durch Diversifizierung der Brennstoffversorgung.
Lubmin avanciert indessen zu einem zentralen Knotenpunkt für die Produktion von sowohl importiertem als auch inländisch produziertem Wasserstoff in Deutschland. Dies unterstreichen auch andere Akteure wie Lhyfe und Apex, die ebenfalls große Produktionsstätten in dieser Region angekündigt haben. Gleichzeitig verfolgt HH2E ehrgeizige Pläne, bis 2030 insgesamt 4 GW Produktionskapazität in Deutschland aufzubauen, wobei der Fokus auf dem Osten der Republik liegt.