Zur Versorgung der Direktreduktionsanlage (DRI) hat Thyssenkrupp Steel einen langfristigen Liefervertrag für grünen Strom (Power Purchase Agreement, PPA) mit RWE unterzeichnet. Ab 2028 soll das Werk in Duisburg mit Wasserstoff betrieben werden. Dafür hat der Stahlhersteller eine Ausschreibung gestartet.
Thyssenkrupp Steel hat zur Versorgung seiner DRI-Anlage mit dem Energiekonzern ein PPA zur Lieferung von grünem Strom geschlossen. Der Vertrag mit einer Laufzeit von 10 Jahren sieht eine Liefermenge von ca. 110 GWh pro Jahr vor. Der Strom soll im RWE Nordsee-Offshore-Windpark Kaskasi, 35 km vor der Küste Helgolands, erzeugt werden. Um die Anlage vollständig mit Grünstrom zu versorgen, sind weitere Verträge mit Ökostromerzeugern notwendig.
Laut Ulf Kerstin, dem CCO der RWE Supply & Trading ist Kaskasi ihr sechster Windpark in der Deutschen Nordsee. Weitere seien bereits in der Entwicklung. So will der Energiekonzern mit dem Nordseecluster in den kommenden Jahren weitere 1,6 GW Offshore-Windkraft entstehen lassen.
Durch das PPA leiste die Offshore-Windenergie zukünftig einen maßgeblichen Beitrag zur Energieversorgung des Transformationsprojekts tkH2Steel. Die Partnerschaft mit RWE sei ein wichtiger Baustein der Energiestrategie zur nachhaltigen Stahlherstellung, heißt es von Thyssenkrupp Steel. Diese Strategie sieht vor, den Bedarf an regenerativ erzeugtem Strom sukzessive zu steigern. Dadurch will der Stahlproduzent „die Weichen für eine klimaneutrale Produktion stellen.”
Ausschreibung für die Wasserstoffversorgung
Das Unternehmen hat offiziell die Ausschreibung für die Wasserstoffversorgung seiner ersten DRI-Anlage gestartet. Der Wasserstoffbedarf wird in einem transparenten und breit angelegten Verfahren ausgeschrieben. Ein erster Wasserstoffeinsatz ist für 2028 geplant. 2029 soll die Anlage dann zu 100 % mit Wasserstoff betrieben werden. Etwa 143.000 t H₂ (das entspricht ca. 5,6 TWh) benötigt der Konzern zum Betreiben der DRI-Anlage. Diese soll dann ungefähr 2,3 Mio. t regenerativ erzeugtes Roheisen pro Jahr produzieren, wodurch bis zu 3,5 Mio. t CO2-Emissionen jährlich vermieden werden könnten.
Die Ausschreibung erfolgt in enger Abstimmung mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Über verschiedene Portale des Bundes und der EU wurde die Ausschreibung der Wasserstoffmengen bereits Mitte Dezember annonciert. Der Ausschreibungsprozess verläuft in drei Phasen und richtet sich an alle potenziellen Wasserstofflieferanten, die über Projekte zur Erzeugung von grünem oder blauem Wasserstoff mit Liefermöglichkeiten nach Duisburg verfügen.