Die Forschungskooperation GrInHy geht in die dritte Runde. Der Dresdener Elektrolyseurhersteller Sunfire GmbH und die Salzgitter AG haben mit der TU Bergakademie Freiberg die Tests der überarbeiteten SOEC-Stacks begonnen; sie sollen nun noch robuster sein und effizienter arbeiten. Ziel der Kooperation ist der industrielle Einsatz der Hochtemperatur-Elektrolyse in der Stahlproduktion.
Im Forschungsprojekt GrInHy3.0 wollen die Projektpartner eine nach Angaben von Sunfire effizientere und robustere Version der SOEC-Stack-Technologie in das Wasserstoffnetz des Stahlwerks der Salzgitter Flachstahl GmbH integrieren. Christian von Olshausen, CTO von Sunfire erklärt:
Die Anlage produziere rund 16,5 kg Wasserstoff pro Stunde. Diesen will Salzgitter dann unter anderem für die Direktreduktion von Eisenerz in der Versuchsanlage µDral verwenden.
Leistung von 540 KW: Zwei neue Testmodule integriert
GrInHy3.0 knüpft an die Kooperation der Projektreihe GrInHy („Green Industrial Hydrogen“) an. Im Vorgängerprojekt erreichte der SOEC-Elektrolyseur von Sunfire einen Rekordwirkungsgrad von 84 %.
Nach mehr als 19.000 Betriebsstunden und 190 t erzeugtem Wasserstoff die vorhandenen acht Module nun ersetzt. Dafür würden zwei neue Testmodule mit einer Leistung von 540 kW in die vorhandene Infrastruktur integriert. Sie sollen wichtige Erkenntnisse für die bevorstehende Serienfertigung der SOEC-Stacks liefern. Die Inbetriebnahme der Test-Anlage ist für das Jahr 2024 geplant.
Da die SOEC-Elektrolyseure Wasserdampf bei einer Temperatur von 850 °C in Sauerstoff und Wasserstoff spalten, wird das Material stark beansprucht. Deshalb habe der Sunfire insbesondere die Temperaturbeständigkeit und Widerstandskraft seiner Stacks weiterentwickelt.
Wiederverwendung und Recycling: TU untersucht Stacks
Die TU Bergakademie Freiberg komplettiert das Projektkonsortium. Forschende am Institut für Nichteisenmetallurgie und Reinststoffe betrachten verschiedene Nachhaltigkeitsaspekte und prüfen unter anderem Möglichkeiten des Recyclings und der Wiederverwendung der Komponenten. Außerdem untersuchen sie den Lebenszyklus der SOEC-Stacks.
Das Forschungsprojekt GrInHy3.0 hat eine Laufzeit bis 2027 und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförder. Die Forschungsreihe ist Teil des Salcos-Programms von Salzgitter.