Seit Mai 2011 ist das Kernkraftwerk Brunsbüttel nicht mehr in Betrieb. Quelle: Marc-André Aßbrock
Seit mehr als zehn Jahren ist das Kernkraftwerk Brunsbüttel nicht mehr in Betrieb. Beim Rückbau der Anlage wurde eine defekte Absperrklappe entdeckt. Wie der Konzern Vattenfall – Eigentümer und Betreiber des Kernkraftwerks – mitteilte, stammt die Klappe aus dem elbwasserführenden Nebenkühlwassersystem.
Die Absperrklappe wurde ausgebaut und in einer Werkstatt untersucht. Dabei stellte Vattenfall fest, dass eines von vier Halterungssegmenten für die umlaufende Dichtung des Klappentellers mitsamt den zugehörigen Befestigungsschrauben fehlt. Bei der Klappe handelt es sich um eine Absperreinrichtung, die für Instandhaltungen am Kernkraftwerk zu schließen ist. Die Kühlfunktion des Strangs für Kältemaschinen und den Notstromdiesel war nicht betroffen.
Die nach Atomgesetz zugezogene Sachverständige stellte nach ihrer Schadensuntersuchung die Erfüllung von Meldekriterien gemäß atomrechtlicher Meldeverordnung fest, da ein Hinweis auf einen systematischen Fehler an einer sicherheitstechnisch wichtigen Einrichtung vorliegt.
Daraufhin hat die Reaktorsicherheitsbehörde die Meldepflicht festgestellt und die Betreibergesellschaft zur Meldung aufgefordert. Vattenfall hat das Ereignis der Kategorie „N“ (Normalmeldung) zugeordnet. Dabei handelt es sich um Vorgänge, die unterhalb der Internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse (INES) liegen – von denen also kaum oder gar keine Gefahr ausgeht.