Um die Klimaziele zu erfüllen, spielt nicht nur der verstärkte Ausbau erneuerbarer Energien eine Rolle, sondern auch die Steigerung der Effizienz im Umgang mit Rohstoffen und Energie. Laut einer Pressemitteilung des Zentralverbands Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) wird eine potenzielle Energieeinsparung von bis zu 40 % allein in der Prozessindustrie prognostiziert.
„Mindestens die Hälfte der benötigten Effizienzgewinne können wir durch eine flächendeckende Elektrifizierung, Digitalisierung, Automatisierung und vor allem Modularisierung erreichen“, so Felix Seibl, Geschäftsführer des ZVEI-Fachbereichs Messtechnik und Prozessautomatisierung. Die Potenziale, die die Prozessindustrie bietet, müssen hierzu gehoben und bereits vorhandene Lösungen eingesetzt werden. „Derzeit haben wir nur etwa 10 % der Energieeffizienzhebel in Bewegung gesetzt. Weitere 40 % sind auf längere Sicht möglich.“
Digitaler Zwilling macht Erschließung der Potenziale möglich
Konkret möglich wird dies mithilfe des digitalen Zwillings. Durch einen Trainingssimulator kann beispielsweise die Inbetriebnahme einer Großanlage deutlich schneller erfolgen. „Mit dem digitalen Zwilling lassen sich Betriebsszenarien simulieren und Sicherheit und Effizienz genau bewerten. Damit können große Mengen an Energie und Rohstoffen bei Inbetriebnahmephasen eingespart werden.“ so Seibl weiter.
Auch bislang ungenutzte Abwärme, die bei Produktionsprozessen anfällt, soll zukünftig besser genutzt werden. Die Abwärme wird hierzu an geeigneten Stellen im Betrieb konzentriert, um dann erneut etwa für Aufwärmprozesse oder zur Beheizung von Gebäuden genutzt zu werden.
Weitere konkrete Beiträge der Prozessautomatisierung zur Erhöhung der Nachhaltigkeit sind in der gemeinsamen Broschüre „Sustainability durch Prozessautomation“ von ZVEI und Namur veröffentlicht.