Ob Videokonferenzen, Bürosoftware oder Grafikbearbeitung – für viele Anwendungen gibt es inzwischen auch Open-Source-Lösungen. Ein Großteil der Unternehmen in Deutschland greift inzwischen auf Open-Source zurück. 69 % der deutschen Wirtschaft nutzen solche Lösungen. Nur 18 % stehen Open Source ablehnend gegenüber.
Das sind Ergebnisse des „Open Source Monitor 2023“, den der Digitalverband Bitkom veröffentlicht hat. Für den Monitor wurden 1.155 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland sowie 102 Personen aus der öffentlichen Verwaltung befragt. „Open Source ist keine nerdige Nische in der digitalen Welt. Die Technologie bietet den Unternehmen konkrete Vorteile, etwa durch individuell angepasste Lösungen oder auch die Möglichkeit, eine Software umfassend auf Sicherheitslücken zu überprüfen“, erklärt Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst. „Es bietet aber auch Chancen für den Standort Deutschland und hilft, dem Ziel der Digitalen Souveränität näher zu kommen.“
Nachholbedarf bei der Strategie
Als größte Vorteile gelten Kosteneinsparungen, die 35 % nennen, und der Zugriff auf den Quellcode (16 %), dahinter folgen die einfache Anpassung an eigene Bedürfnisse (7 %) sowie der leichte Anbieterwechsel (6 %). Wichtigstes Kriterium bei der Auswahl von entsprechenden Lösungen ist für Unternehmen, die die Technologie bereits verwenden, die Funktionalität. Sie wird von 95 % der Unternehmen genannt. Große Bedeutung haben außerdem die Sicherheit und verfügbare Sicherheitszertifizierungen (93 %) sowie die Darlegung von Urheberschaft und Rechteinhaberschaft (85 %).
Jedes zweite Unternehmen (51 %) trägt zum Erfolg von Open Source bei. Am häufigsten durch kostenpflichtigen Support oder Lizenzen für kostenpflichtige Enterprise-Varianten entsprechender Lösungen (41 %). In jedem vierten Unternehmen (25 %) arbeiten aber auch Teams oder einzelne Beschäftigte aktiv an Projekten in der Community mit und 15 % stellen veränderten Quellcode selbst wieder zur Verfügung. Allerdings wird in den Unternehmen der Einsatz häufig noch nicht strategisch angegangen. Nur jedes Dritte (32 %) hat eine Strategie.