Die Talsperre Pirk im sächsischen Vogtlandkreis hat zwei neue Ringkolbenventile erhalten. Die jeweils 16 Tonnen schweren Bauteile wurden per Kran ins Innere der Staumauer gehoben und anschließend eingebaut.
Die Ringkolbenventile sind die Armaturen zur Steuerung der Talsperre. Sie regeln, wie viel Wasser über die beiden Grundablassleitungen an den Unterlauf abgegeben wird. Das ist beispielsweise bei Hochwasser aber auch zur Niedrigwasseraufhöhung bei Trockenheit relevant. Die Grundablässe haben einen Durchmesser von je zwei Metern. Sie sind im Inneren der Staumauer im sogenannten Schieberhaus eingebaut.
Die Talsperre Pirk wurde zwischen 1935 und 1939 errichtet. Die Ringkolbenventile befanden sich bisher weitestgehend noch im Originalzustand. In den zurückliegenden Jahren wurden sie zwar instandgesetzt. Jedoch zeigten sich altersbedingte Verschleißerscheinungen, die die Bedienbarkeit der Armaturen zunehmend eingeschränkt hatten.
Funktionsfähigkeit wiederhergestellt
Durch den Neubau wurde die uneingeschränkte Funktionsfähigkeit wiederhergestellt. In die beiden Grundablassleitungen wurde jeweils ein stahlgeschweißtes Ringkolbenventil mit einem Durchmesser von zwei Metern eingebaut. Die beiden Großarmaturen sind Sonderanfertigungen. Zusätzlich wurde die wassertechnische Ausrüstung erweitert und es wurden umfangreiche Korrosionsschutzarbeiten durchgeführt.
Die Bauarbeiten fanden bei laufender Bewirtschaftung der Talsperre statt. Deshalb gab es zwei Bauabschnitte, in denen jeweils nur ein Grundablassstrang saniert wurde. Die Staumauer erhielt zudem einen neuen Zugang in den Kontrollgang am linken Hang. Die Kosten belaufen sich insgesamt auf rund 3,9 Millionen Euro und werden durch den Freistaat Sachsen finanziert.
Die erste 16 Tonnen schwere Großarmatur wurde im November 2021 in einem Stück angeliefert und abgeladen. Gleichzeitig wurde die alte Armatur ausgebaut und abtransportiert. Anschließend folgten verschiedene Instandsetzungs- und Vorbereitungsarbeiten für den Einbau der neuen Armatur.