Trotz der Haushaltskrise hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck der saarländischen Stahlindustrie Fördergelder für ihr Transformationsprojekt versprochen. Bei seinem Besuch in Völklingen sagte er dem “Pure Steel+” eine Summe von 2,6 Mrd. € zu. Damit seien ein Großteil der auf 3,5 Mrd. € geschätzten Gesamtkosten abgedeckt.
In Anwesenheit der Ministerpräsidentin des Saarlandes Anke Rehliner und zahlreicher Vertreter:innen der beiden Unternehmen nannte Habeck die Fördersumme in Höhe von 2,6 Mrd. €. Voraussetzung für die Ausschüttung ist die finale Zustimmung durch die Wettbewerbsbehörde der EU.
In diesem Jahr hatten die Unternehmen mit der Planung einer Direktreduktionsanlage auf Wasserstoffbasis und zweier Elektrolichtbogenöfen (EAF) in Dillingen und Völklingen begonnen. Ab 2027/2028 ist die Produktion von jährlich bis zu 3,5 Mio. t grünen Stahls vorgesehen. Bis zum Jahr 2030 sollen dann 55 % der CO2-Emissionen eingespart werden, wofür ein Umbau von 70 % der Gesamtproduktion notwendig sei. Für die hierfür geplanten Investitionen in Höhe von rund 3,5 Mrd. € seien die von Habeck zugesagten Fördermittel “zwingend erforderlich”.
Positives Signal für die Stahlindustrie
Mit der Stahl-Holding an der Saar hat nun schon der dritte große Stahl-Standort in Deutschland eine Förderzusage für die grüne Transformation auf Wasserstoffbasis erhalten. Im Juli hatte die Europäische Union eine Thyssenkrupp Steel zugesicherte Förderung über 2 Mrd. € genehmigt, und schon im April hatte Habeck der Salzgitter AG 1 Mrd. € zugesagt.
Angesichts der Unsicherheit, die bei vielen Marktakteure seit dem 15. November hinsichtlich der Förderung ihrer geplanten Wasserstoff- und Transformationsprojekte vorherrscht, dürfte die Ankündigung für die Mitarbeiter der saarländischen Stahlindustrie ein positives Signal darstellen. Stefan Rauber, Vorsitzender der Geschäftsführung der SHS – Stahl-Holding-Saar, zeigte sich erfreut über die Nachricht. Nun sei eine historische Produktionsumstellung möglich.
Die Unternehmen der SHS – Stahl Holding-Saar nach eigenen Angaben jährlich rund 5 Mio. t Stahl. Als einer er größten Arbeitgeber der Branche beschäftigt die Managementholding rund 14.000 Mitarbeiter:innen und erzielt etwa 7 Mrd. € Umsatz.