EWE und Ontras haben eine Vereinbarung getroffen, um den Wasserstoffspeicher in Rüdersdorf an das H2-Startnetz für Ostdeutschland anzuschließen. Diese Maßnahme ist Teil eines größeren Plans, die Wasserstoffinfrastruktur auszubauen und die Nutzung erneuerbarer Energien zu fördern.
Ontras will den EWE-Wasserstoffspeicher in Rüdersdorf mit dem in Ostdeutschland entstehenden H2-Startnetz verbinden, das ein Teil des Wasserstoff-Kernnetzes sein wird. Konkret würde der Anschluss an „doing hydrogen“ erfolgen. Die Leitungen des IPCEI-Projekts sollen zwischen Rostock, der Region Leipzig-Halle und dem Berliner Raum bis nach Eisenhüttenstadt verlaufen.
Darüber hinaus können Verbindungen zu anderen Wasserstoffleitungen des zukünftigen deutschlandweiten H2-Kernnetzes vielfältige Nutzungsmöglichkeiten für den Wasserstoffspeicher erschließen. Denkbar wäre beispielsweise der Anschluss an das Projekt Flow der Gastransportnetzbetreiber Gascade, Ontras und Terranets BW.
EWE-Gasspeicher
Der Gasspeicher Rüdersdorf von EWE sei mit seiner Nähe zu Berlin und den Wasserstoffleitungen des deutschlandweit geplanten Wasserstoff-Kernnetzes geografisch optimal gelegen. Er sei zudem der erste Speicherstandort für Import- und Erzeugungsprojekte rund um Lubmin sowie für Wasserstoff aus Polen bzw. über den Northern Baltic Hydrogen Corridor. So könne der Speicher die PCK-Raffinerie Schwedt und das Stahlwerkes von ArcelorMittal in Eisenhüttenstadt versorgen. Die Anbindung von Wasserstoffspeichern wie dem von EWE in Rüdersdorf schaffe zusätzliche Systemstabilität und Versorgungssicherheit.
EWE testet in Rüdersdorf die Wasserstoffspeicherung im kleinen Maßstab. Die „hausgroße“ Testkaverne soll ein Fassungsvermögen von 6 t Wasserstoff haben. Dieses Forschungsvorhaben sei ein wichtiger Meilenstein, um die Grundlage für zukünftige Großprojekte zu schaffen. Perspektivisch sei es gut vorstellbar, dass der Standort im brandenburgischen Rüdersdorf beim Ausbau der Wasserstoffspeicher-Infrastruktur eine Rolle spielen wird. Dafür fehlen allerdings noch der regulatorische Rahmen sowie Förderprogramme. Auch müssen die Standortkonzepte für den Bau neuer Kavernen zunächst fachlich geprüft werden.