Der österreichische Technologiekonzern Andritz nimmt seine neue Elektrolyseur-Fabrik in Erfurt in Betrieb. Das Werk fertigt bereits seit März Komponenten für die grüne Wasserstofferzeugung und beliefert zunächst die Salzgitter AG.
Elektrolyseur-Hub in Erfurt geht an den Start
Am 4. Juni weihte der österreichische Konzern seine neue Elektrolyseur-Produktionsstätte in Erfurt ein. Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt würdigte bei der Zeremonie die strategische Bedeutung des Standorts für die Region.
Die Anlage verfügt über eine Startkapazität von einem Gigawatt. Das entspricht einer jährlichen Fertigungsleistung von 160 bis 200 Elektrolyseuren. Dabei soll sie flexibel auf gestiegene Nachfrage reagieren können. Seit März laufen bereits die Maschinen für Elektrolyse-Stacks und Phasenseparatoren.
Salzgitter wird Pilotkundin
Die ersten Aggregate aus Erfurt finden ihren Weg zur Salzgitter AG, wo sie in einer 100-Megawatt-Wasserstoffanlage für die klimafreundliche Stahlherstellung eingesetzt werden. Ende Februar starteten dort die Bauarbeiten für das Großprojekt.
"Andritz ist für uns ein wichtiger Partner auf unserem Weg hin zu einer CO2-armen Stahlproduktion", betonte Gerd Baresch, Geschäftsführer Technik der Salzgitter Flachstahl GmbH. Die Eigenproduktion von Wasserstoff werde durch die 100-MW-Elektrolyseanlage möglich.
Standortvorteil Deutschland
Die Erfurter Fabrik nutzt bewährte Technologie des norwegischen Andritz-Partners HydrogenPro. Sämtliche Produkte tragen die CE-Kennzeichnung und entsprechen europäischen Standards. Die zentrale Lage in Deutschland ermöglicht kurze Lieferwege zu Kunden in ganz Europa.
"Mit dieser Gigafactory unterstützen wir nicht nur unsere Kunden dabei, die grüne Transformation zu bewältigen", erklärte Andritz-CEO Dr. Joachim Schönbeck. Gleichzeitig nähere sich das Unternehmen seinem Ziel, führender Anbieter wirtschaftlich tragfähiger Lösungen zu werden.
Arbeitsplätze für die Region
Am traditionellen Industriestandort Erfurt, wo bereits die Andritz-Tochter Schuler produziert, sind insgesamt 350 Mitarbeiter beschäftigt. Rund 100 davon arbeiten künftig in der neuen Elektrolyseur-Fertigung.