Der Stahlhersteller ArcelorMittal France hat die Westfalen Gruppe mit dem Bau eines Elektrolyseurs beauftragt. Das Projekt im Nordosten Frankreichs ist das erste seiner Art für das Unternehmen aus Münster. Die Anlage wird ab Januar 2026 das ArcelorMittal-Werk in Florange versorgen. In Deutschland will die Westfalen AG in der H2-Technologie noch nicht aktiv werden, da die Rahmenbedingungen hier zu schlecht sind.
Die französische Tochtergesellschaft Westfalen France beliefert das Stahlwerk von ArcelorMittal in Florange bereits seit 2010 mit fossilem Wasserstoff. Wie der Industriegasehersteller am Mittwoch (3. Juli) mitteilte, soll dieser ab 2026 durch grünen Wasserstoff ersetzt werden, der von einem neuen Elektrolyseur auf dem Werksgelände produziert wird. Matthieu Jehl, CEO von ArcelorMittal France, und Westfalen-Chef Thomas Perkmann unterzeichneten in Florange eine entsprechende Kooperationsvereinbarung. Der dazugehörige Liefervertrag hat eine Laufzeit "bis in die 2040er Jahre".
"Großer Erfolg für die Unternehmensgruppe"
Insgesamt plant die Westfalen AG, einen zweistelligen Millionenbetrag in das Projekt zu investieren. Neben der Wasserstoffproduktion aus erneuerbaren Energien will das Unternehmen "in der Nähe" eine Wasserstofftankstelle für die Befüllung von Anhängern und Flaschen errichten. "Die Kapazität des Elektrolyseurs ist so ausgelegt, dass neben der Versorgung des Stahlwerks auch weitere Mengen für den Markt zur Verfügung stehen", sagt Westfalen-France-Geschäftsführer Benjamin Bugeat. Frankreich ist derzeit ein wichtiger Auslandsmarkt für das Unternehmen aus Münster.
"Die Vereinbarung mit ArcelorMittal ist ein großer Erfolg für unsere Unternehmensgruppe", betonte Thomas Perkmann bei der Unterzeichnungszeremonie. "Das Projekt wird nicht nur unsere gute Partnerschaft mit ArcelorMittal - einem unserer größten französischen Kunden - fördern. Seine Realisierung wird uns auch neue Türen auf dem Wasserstoffmarkt öffnen und unsere Position in der Branche weiter stärken, nicht nur in Frankreich."