Trotz schwächelnder Konjunktur und globaler Krisen wollen junge Ingenieure vor allem in die Automobilindustrie. Eine von der Wirtschaftswoche in Auftrag gegebene Studie zeigt, dass Jobs in der Autoindustrie sehr beliebt sind, aber auch im Sektor Luftfahrt und Rüstung sehen viele junge Menschen gute berufliche Perspektiven.
Unter den in der Studie abgefragten Sektoren schneidet die Automobilindustrie am besten ab. Auf die Frage, in welcher Industrie sie nach dem Studium am liebsten arbeiten würden, antworteten 42 % die Autobranche. Kein Industriezweig wurde häufiger genannt, und im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Anstieg von 3 %. Bei den Nachwuchskräften rangiert Porsche auf dem ersten Platz, gefolgt von BMW und Mercedes. Andere etablierte Automarken wie Audi und VW verzeichneten hingegen Rückgänge.
Am stärksten zugelegt hat im Vergleich zur Vorjahresstudie die Luftfahrt- und Rüstungsindustrie. Die Autoren der Studie sehen in der Aufrüstung im Zuge des Ukraine-Kriegs und dem damit einhergehenden Image-Wandel der Branche wesentliche Gründe für diese Entwicklung. Etwa 35 % der Nachwuchskräfte würden nach ihrem Abschluss gerne in diesem Sektor arbeiten. Der klassische Maschinenbau landet insgesamt betrachtet auf Rang vier, wobei 38 % der befragten Studierenden hier ihre berufliche Laufbahn starten möchten. Deutliche Verlierer im Ranking sind die Pharmabranche, die Biotechnologie sowie der Bildungssektor.
Großer Unterschied zwischen Männern und Frauen
Ein weiteres spannendes Ergebnis der Studie: der Beitrag zur Nachhaltigkeit, die landläufig zur Priorität der Generation Z erklärt wird, ist den befragten Nachwuchskräften weniger wichtig als gedacht. Deutlich wichtiger sind das Gehalt, berufliche Sicherheit und vielfältige Aufgaben sowie die Möglichkeit, sich fort- und weiterzuentwickeln.
Die Studie zeigte auch, wie unterschiedlich Ingenieurinnen und Ingenieure ihre beruflichen Schwerpunkte setzen. Währen Männer vor allem in der Autobranche ihre Zukunft sehen, zieht es Frauen besonders in Richtung Architektur und Stadtplanung. Auch der Verteidigungssektor ist für Ingenieurinnen weniger attraktiv (6. Platz), bei Männern landet er auf Platz drei.
Auch bei den Einstiegsgehältern gibt es Unterschiede. Während junge Ingenieure ein durchschnittliches Jahresgehalt von 56.924 Euro erwarten, gehen junge Ingenieurinnen von 47.981 Euro aus.