BASF Environmental Catalyst and Metal Solutions (ECMS) hat mit dem Bau einer Fabrik für Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Komponenten begonnen. An dem Standort, der erste seiner Art für den Konzern, will BASF unter anderem neuartige Membranen für die PEM-Elektrolyse produzieren.
Die neue BASF-Fabrik entsteht in Budenheim bei Frankfurt am Main, wie BASF ECMS am 11. Juli mitteilte. Der Spatenstich für die Anlage fand demnach am 10. Juli statt. Das Unternehmen will hier insbesondere „neu entwickelte katalysatorbeschichtete Membranen mit geringer Iridium-Beladung (CCMs)” fertigen. Die Membranen gelten als Schlüsselkomponente für PEM-Elektrolyseure. Weltweit versuchen Unternehmen daher, ihre Herstellungskosten durch eine Verringerung des Edelmetall-Anteils zu senken. Zuletzt erhielt ein Start-up aus Greifswald hierfür eine große Fördersumme vom Wirtschaftsministerium.
Im Sommer 2025 will ECMS die Fabrik in Betrieb nehmen. Projektpartner sind die Trigona Fuel Cell Components GmbH und die Grundstücksverwaltung Rheinufer GmbH & Co. KG. Die Anlage soll die kommerzielle Einführung der neuen CCMs für PEM-Elektrolyseure ermöglichen. Von Budenheim aus werde man den gesamten Weltmarkt bedienen; angestrebt sei eine Fertigungskapazität im Multi-Gigawatt-Bereich.
BASF erweitert H2-Portfolio
Die CCMs-Fertigung wird die Produktion von Membran-Elektroden-Einheiten (MEAs) für Hochtemperatur-Brennstoffzellen ergänzen, die ebenfalls in der Anlage erfolgen soll. MEAs sind wichtige Komponenten in Brennstoffzellen, da sie Wasserstoff mit Luftsauerstoff in Strom umwandeln. Mit der Investition erweitere die BASF-Tochter ihre Kompetenzen in den Bereichen Edelmetalle, Katalysatoren und Recycling. Zudem positioniere sie sich als „Anbieter von Komplettlösungen für eine Reihe von Produktlinien im Bereich des grünen Wasserstoffs“.
Saeed Alerasool, Senior Vice President R&D and Application bei ECMS, sagte, dass die neuen Produkte bereits erfolgreich von der Forschung und Entwicklung in den Pilotmaßstab übergegangen seien: „Die Produktion in Budenheim stellt einen wichtigen Meilenstein für die Markteinführung dieser Produkte dar und versetzt uns in eine gute Position, um diese beträchtliche Geschäftsmöglichkeit zu nutzen”.
ECMS ist weltweit auf dem Wasserstoffmarkt tätig, darunter in Europa, Nordamerika und Asien. Tim Ingle, Senior Vice President of Precious Metal Services and Recycling bei ECMS, kommentierte die Funktion des neuen Standortes im Rahmen der Konzernstrategie: „Als weltweit führendes Unternehmen für Edelmetalldienstleistungen und Katalysatorrecycling unterstreicht diese Investition unsere Unterstützung für die wachsende Wasserstoffwirtschaft mit zirkulären Lösungen, die die Leistung verbessern und die Kosten für PEM-Elektrolyseure und Brennstoffzellen senken.“