Das Grundstück des stillgelegten Hamburger Kohlekraftwerks Moorburg wird im Rahmen eines behördenübergreifenden Projekts transformiert und zukünftig für die Produktion von Wasserstoff genutzt. Für den sogenannten Hamburg Green Hydrogen Hub wurden bereits verschiedene bestehende Kraftwerkskomponenten zurückgebaut oder umgerüstet. Der Baubeginn des 100-MW-Elektrolyseurs ist für Anfang 2025 geplant. Langfristig ist eine Skalierung auf eine Leistung von 800 MW vorgesehen.
Das Kraftwerk Moorburg ging im Dezember 2023 gemeinsam mit seinen Anlagenbestandteilen, dem Fachpersonal, der Rückbauverpflichtung und allen bestehenden Genehmigungen in das Eigentum der Hamburger Energiewerke GmbH über. Derzeit wird ein modularer Rückbau der Flächen durchgeführt, um eine möglichst umfassende Nachnutzung vorhandener Anlagen und Gebäude, insbesondere für die Erzeugung von grünem Wasserstoff, zu ermöglichen. Der Baubeginn des Elektrolyseurs ist für 2025 geplant. Erste Teilflächen werden dafür termingerecht an die zukünftige Betreiberin übergeben.
Dr. Melanie Leonhard, Senatorin für Wirtschaft und Innovation: „Der Hamburger Hafen wird künftig noch mehr als bislang ein wichtiger Ort für die Energieversorgung – neben dem Umschlag von Energieträgern werden diese künftig auch hier produziert. Insbesondere für energieintensive Unternehmen ist die kostenstabile Verfügbarkeit und Verlässlichkeit der Energieversorgung ein Standortfaktor. Wir wollen die Industrie in die Lage versetzen, auf nachhaltige Prozesse umzustellen, um Hamburg als Industriestandort weiterhin wettbewerbsfähig zu halten. Wasserstoff spielt dabei eine wichtige Rolle. Die Industrie verfügt schon heute über viel Expertise, die für zukünftige Wasserstoffanwendungen erforderlich ist. Durch ihre hohen Nachfragemengen hat sie auch eine Schlüsselfunktion beim Aufbau einer grünen Wasserstoffwirtschaft.“
Industriepark für Wasserstoff
Die Energie Hub Moorburg GmbH (EHM) wird ähnlich einem Industrieparkbetreiber speziell auf Elektrolyseprojekte zugeschnittene Flächen, Infrastruktur und Dienstleistungen anbieten. Im Rahmen der Important Projects of Common European Interest zum Thema Wasserstoff sind hier 100-MW-Elektrolyseleistung geplant, die sukzessive auf voraussichtlich 800-MW ausgebaut werden sollen. Für die Umsetzung des 100-MW-Elektrolyseurs am Standort Moorburg im Rahmen des IPCEI Wasserstoff ist das Konsortium HGHH bestehend aus den Unternehmen Hamburger Energiewerke und Luxcara verantwortlich. Das Vorhaben wird mit 154,1 Millionen Euro aus Bundes- und Landesmitteln gefördert, Hamburgs Anteil liegt bei 46,2 Millionen Euro. Eine entsprechende Genehmigung hat die Europäische Kommission im Frühjahr 2024 erteilt. Die Übergabe des Zuwendungsbescheides durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz über die Förderung steht unmittelbar bevor.
In einem ersten Modul, dessen Fertigstellung bis Ende 2024 geplant ist, werden das Gipskreislager, das Filteraschesilos und die Rauchgasreinigung abgerissen und die benötigten Flächen für den 100-MW-Elektrolyseur freigegeben. Parallel zum Bau dieses ersten Elektrolyseurs werden in Modul 2 (Fertigstellung bis Ende 2027 geplant) weitere Komponenten des Kraftwerkes rückgebaut, um die Fläche für die Skalierung der Elektrolyseleistung freizuräumen. Die Fläche umfasst vor allem die zwei Kesselhäuser und das Maschinenhaus.