Ob mit Maßkrug im Biergarten, mit Popcorn auf dem Sofa oder mit Fanoutfit beim Public Viewing – seit einer Woche locken die EM-Spiele Fußballbegeisterte vor die Bildschirme. Je nachdem wie geschaut wird, kann es vorkommen, dass der Ball bei den einen schon drin und bei anderen noch zum Freistoß auf dem Rasen liegt. Wie eine Umfrage des Digitalverbandes Bitkom zeigt, sind 4 von 10 davon genervt.
Die allermeisten (69 Prozent) schauen die Spiele dabei gemütlich im eigenen Zuhause, 58 Prozent bei Freunden, Bekannten oder der Familie. Damit das für alle Spiele auch gelingt, haben 11 Prozent der Deutschen sogar ein neues Streaming-Abo abgeschlossen – unter den Männern sind es etwas mehr (14 Prozent) als unter den Frauen (8 Prozent). Das sind Ergebnisse einer Befragung von 1.004 Personen ab 16 Jahren in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.
Knapp die Hälfte (46 Prozent) mag es gesellig und schaut EM-Spiele in Bars, Kneipen oder Restaurants. Über ein Viertel (28 Prozent) bevorzugt es noch größer und geht zum Public Viewing oder schaut mit anderen auf Fanfesten oder Fanmeilen. Ein Prozent hat Tickets ergattern können und sieht die Spiele live im Stadion. Nicht immer ist jedoch Zeit, aus dem Fußballschauen ein eigenes Event zu machen: 9 Prozent der Deutschen geben an, die Spiele auch unterwegs auf dem Smartphone oder Tablet zu verfolgen. Weitere 9 Prozent schauen nebenbei auf der Arbeit.
28 Prozent der Deutschen schauen die diesjährige Fußball-EM der Männer hingegen gar nicht. Bei den Männern liegt dieser Anteil bei 21 Prozent, während es bei den Frauen 35 Prozent sind.
Torjubel als Spoiler für Streamer
Ob zu Hause oder unterwegs, ob über Satellit, Kabel oder TV-Apps der Streamingdienste – je nachdem wie, und teils auch auf welchem Gerät geschaut wird, kann es vorkommen, dass der Ball bei denen einen schon drin und bei anderen noch zum Freistoß auf dem Rasen liegt – sehr zum Leidwesen der Fans: 39 Prozent der Deutschen stört es, wenn bei einem Tor in der Nachbarschaft früher gejubelt wird als bei ihnen.
„Satellit und Kabel sind in der Regel etwas schneller als Streamingdienste, da das Signal dabei weniger Verarbeitungsschritte durchläuft und nicht so stark komprimiert werden muss wie bei einer Übertragung über das Internet“, sagt Nick Kriegeskotte, Experte für digitale Infrastruktur beim Bitkom. 15 Prozent der Befragten können sich im Übrigen vorstellen, auch illegal Fußballspiele zu schauen. Kriegeskotte: „Beim illegalen Streamen drohen allerdings empfindliche Strafen sowie eine Abmahnung. Wer Fußballspiele illegal schaut, geht ein hohes Risiko ein.”