Leser, ein Hersteller von Sicherheitsventilen, verstärkt seine Investitionen am Standort Hohenwestedt in Schleswig-Holstein deutlich und steckt 41,3 Millionen Euro in ein Neubauprojekt. Ursprünglich waren nur 11 Millionen Euro eingeplant. Geschäftsführer Martin Leser betont, dass das Ziel der Investition sei, bestehende Stellen zu erhalten und neue Arbeitsplätze zu schaffen. Geplant ist eine 15.000 Quadratmeter große Produktionshalle, deren Bau bis März 2026 abgeschlossen sein soll.
Dieses Bauvorhaben läutet eine Serie von Modernisierungsmaßnahmen ein, um Lesers Stellung in der Branche der Sicherheitsventile zu stärken. Die Bauarbeiten starteten bereits am 22. November. In der neuen Halle sollen zukünftig alle Produktionsschritte zusammengeführt werden, die momentan noch auf verschiedene gemietete Gebäude in Hohenwestedt verteilt sind.
Robotertechnik soll zum Einsatz kommen
Beim Bau seines neuen Gebäudes setzt das Unternehmen verstärkt auf die Optimierung der logistischen Abläufe. Derzeit legen einige Mitarbeiter täglich über zehn Kilometer zurück, um Materialien zu befördern. Zukünftig sollen autonome Transportroboter diese Aufgaben übernehmen und so die Belastung der Mitarbeiter reduzieren. Zusätzlich beabsichtigt Leser, einfache Arbeitsprozesse zunehmend zu automatisieren. Mitarbeiter, die dadurch ihre Positionen verlieren, sollen laut Claudia Gröning von Leser, wie sie den Kieler Nachrichten mitteilte, zu Fachkräften umgeschult werden.
Gröning hebt hervor, dass viele Familien aus Hohenwestedt seit Generationen bei Leser tätig sind. Das Unternehmen führt eine eigene Ausbildungswerkstatt zur Fachkräftequalifikation und sieht sich ebenfalls mit einem Fachkräftemangel konfrontiert. Daher legt Leser besonderen Wert auf die Ausbildung und Weiterbildung eigener Mitarbeiter. Die genaue Anzahl der durch den neuen Produktionshallenbau entstehenden Arbeitsplätze hat Leser noch nicht festgelegt.
Produktion soll bis 2035 klimaneutral werden
Um die Herstellung seiner Sicherheitsventile zu verbessern und auszubauen, investiert Leser intensiv in neue Technologien und Gebäudeinfrastrukturen. Im Rahmen dieser Expansion wird neben dem Neubau ein automatisiertes Langgutlager errichtet, das mit modernen Sägemaschinen bestückt wird, um die Produktionsgeschwindigkeit zu steigern. Zusätzlich entstehen neue Büroflächen, die für zusätzliche Kapazitäten sorgen und das geplante Unternehmenswachstum in den nächsten Jahren unterstützen.
Zudem verfolgt Leser das ambitionierte Ziel, bis 2035 klimaneutral zu operieren, wie vom IAD berichtet. Zur Erreichung dieser Zielsetzung plant das Unternehmen, Photovoltaikanlagen auf den Gebäudedächern zu installieren, Luftwärmepumpen zu nutzen und die Abwärme effizient einzusetzen. Jörg Windmüller, der Leiter des Qualitäts- und Umweltmanagements bei Leser, berichtet, dass durch vorhandene Photovoltaikanlagen bereits zehn Prozent des jährlichen Strombedarfs gedeckt werden. Auch das Dach der neuen Produktionshalle wird mit einer solchen Anlage ausgestattet.