Die Stimmung im Maschinenbau hat sich eingetrübt, auch mit Blick auf das Gesamtjahr. Laut der VDMA-Konjunkturumfrage werden die Investitionen erst 2025 wieder steigen. Rund 40 Prozent der Unternehmen erwarten einen nominalen Umsatzrückgang im laufenden Jahr, weitere 23 Prozent gehen von einer Stagnation ihrer Umsätze aus.
Etwa ein Drittel (31 Prozent) der Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau bewerten ihre aktuelle Lage als schlecht oder sehr schlecht. Dagegen stufen 29 Prozent die Lage als gut oder sehr gut ein. Dies sind die Ergebnisse der jüngsten Konjunkturerhebung des VDMA, an der 932 Mitgliedsunternehmen im Juni teilnahmen.
“Damit hat sich das Bild zuletzt tendenziell eher zum Negativen gewandelt. Im zweiten Quartal waren mehr Unternehmen pessimistisch gestimmt als optimistisch. Im Frühjahr waren die Unternehmen noch mehrheitlich, wenn auch knapp, optimistischer gestimmt”, sagt VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers.
Mit Blick auf das Gesamtjahr 2024 sind die Unternehmen ebenfalls etwas pessimistischer. Rund 40 Prozent erwarten einen nominalen Umsatzrückgang im laufenden Jahr, weitere 23 Prozent rechnen mit einer Stagnation ihrer Umsätze. Für das nächste Jahr zeigten sich die Befragten jedoch zuversichtlicher. Mehr als die Hälfte hält eine nominale Umsatzsteigerung im Jahr 2025 für realistisch.
Nicht wenige Unternehmen hatten ihre Hoffnungen auf ein positives zweites Halbjahr 2024 gestützt. Doch gemessen am Auftragseingang haben sich diese Hoffnungen für viele nicht erfüllt. Die Unternehmen mussten daher ihre Einschätzungen nach unten revidieren”, erläutert Dr. Wiechers. Mehr noch: Fast ein Drittel (29 Prozent) der Unternehmen schätzen ihre Auftragssituation mit Blick auf die nächsten sechs Monate als großes oder sehr großes Risiko ein.
Die Absatzchancen werden uneinheitlich beurteilt. Positiv sieht es weiterhin in den USA aus, wo 41 Prozent der Unternehmen ihre aktuellen Absatzchancen als gut oder sogar sehr gut bewerten. Etwa jedes dritte Unternehmen erwartet dort sogar eine Verbesserung in den nächsten sechs Monaten. Hingegen stuft nur etwa jedes fünfte Unternehmen die aktuellen Absatzchancen in China und Deutschland als positiv ein.
Gründe für Investitionen gibt es genug
Aufgrund der anhaltend herausfordernden Rahmenbedingungen zeigt sich in den Rückmeldungen der Unternehmen eine deutliche Investitionszurückhaltung. 36 Prozent der Befragten erwarten eine Stagnation ihrer nominalen Investitionen im laufenden Jahr, weitere 22 Prozent gehen sogar von einem Rückgang aus. Im nächsten Jahr könnte die Investitionsbereitschaft dagegen wieder steigen, wie die Ergebnisse nahelegen. Mehr als die Hälfte der Unternehmen erwartet ein Wachstum der Investitionen.
“Gründe, zu investieren, gibt es angesichts der tiefgreifenden Transformation im Maschinenbau und in seinen Kundenbranchen zuhauf. Doch für eine Zunahme der Investitionen benötigt es gute Investitionsbedingungen, also Planungssicherheit und verlässliche wirtschaftliche wie politische Rahmenbedingungen. Diese Erkenntnis ist auch in der Politik angekommen. Nun muss endlich ernst gemacht werden mit einer Verbesserung der Angebotsbedingungen für investierende und innovationsstarke Unternehmen”, erläutert der VDMA-Chefvolkswirt.