Die Yokogawa Electric Corporation gibt bekannt, dass sie eine langfristige Vereinbarung mit Shell Global Solutions International B.V. („Shell“) über die Integration und Weiterentwicklung von Technologien für den Einsatz von Robotern und Drohnen in der Anlagenüberwachung und -wartung geschlossen hat. Yokogawa erweitert sein OpreX™ Robot Management Core um das von Shell entwickelte Bildverarbeitungstool „Operator Round by Exception (ORE)“. Der verbesserte Dienst richtet sich insbesondere an Kunden aus der Energie- und Chemiebranche.
ORE ist eine digitale Lösung, die maschinelles Sehen und KI-Analysen nutzt. Damit können Roboter eigenständig Aufgaben im Rahmen des Operator-Round-Prozesses ausführen – darunter das Ablesen von Messgeräten, das Erkennen von Leckagen sowie die Überprüfung auf Maschinenprobleme. Besonders interessant ist die Technologie auch für die automatisierte Überwachung von Industriearmaturen: Sichtprüfungen auf Korrosion, Undichtigkeiten oder mechanische Defekte an Ventilen, Klappen oder Schiebern können mit Hilfe von KI-gestützter Bildauswertung deutlich effizienter und zuverlässiger durchgeführt werden. Dies ermöglicht eine frühzeitige Identifikation potenzieller Schwachstellen und damit eine gezieltere Instandhaltung.
Die Lösung ist das Ergebnis einer zweijährigen Zusammenarbeit mit Shell, bei der eine Strategie für maschinelles Sehen entwickelt wurde. Diese wurde mit fundiertem Wissen aus den Bereichen Integritätsmanagement, Ferninspektion und Korrosionsmanagement kombiniert.
Pilotversuche: Anlagenüberwachung 2.0
OpreX Robot Management Core ist ein Schlüsselprodukt der Roboterlösungen von Yokogawa. Die Software hilft Kunden dabei, ihre Anlagen sicherer und effizienter zu warten, indem sie die Verwaltung verschiedener Robotertypen integriert. Diese übernehmen Wartungsaufgaben, die bisher von Menschen ausgeführt wurden. In Verbindung mit Steuerungs- und Sicherheitssystemen einer Anlage können erfasste Daten genutzt werden, um Roboter direkt anzusteuern – ein wichtiger Schritt hin zum autonomen Anlagenbetrieb. Durch die Ergänzung um die ORE-Technologie von Shell erweitern sich die Anwendungsmöglichkeiten deutlich. So lassen sich künftig auch kritische Armaturen regelmäßig und automatisch kontrollieren – unabhängig vom Betriebszustand der Anlage.
Yokogawa Robotics wird in zwei Shell-Anlagen einen Pilotversuch durchführen, um zu untersuchen, wie Robotik und Drohnen durch Effizienzsteigerungen bei der Anlagenüberwachung und -wartung einen Mehrwert schaffen können – auch im Hinblick auf die Instandhaltung von Armaturenkomponenten, die oft schwer zugänglich sind.
Diese Kooperation ist der erste wichtige Meilenstein für Yokogawa auf dem Energy Transition Campus Amsterdam, der 2022 von Shell gegründet wurde. Ziel ist es, eine Plattform für die Zusammenarbeit zu schaffen – zwischen Unternehmen, gesellschaftlichen Organisationen, Regierungen und Universitäten. Gemeinsam sollen dort Lösungen für die Energiezukunft entwickelt werden. Shell und Yokogawa haben außerdem vereinbart, eine gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsroadmap zu verfolgen. Damit wollen sie die Bildverarbeitungstechnologie gezielt weiterentwickeln und verbessern und so kontinuierliche Innovationen ermöglichen. Die Kooperation zeigt das gemeinsame Engagement beider Unternehmen, innovative Lösungen für den Energie- und Industriesektor voranzutreiben.
„Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit Shell in diesem wichtigen Technologiebereich. Sie bietet vielversprechende Lösungen für die Herausforderungen von Anlagenbetreibern, indem sie die Effizienz von Rundgängen vor Ort deutlich steigert und gleichzeitig die Risiken für das Bedienpersonal reduziert. Unser Ziel ist es, diese Technologie in naher Zukunft weltweit für Betreiber industrieller Anlagen bereitzustellen – auch zur automatisierten Inspektion von Industriearmaturen. So tragen wir zu sichereren und effizienteren Arbeitsplätzen bei“, sagt Masaharu Maeda, Vizepräsident und Leiter der Solutions Business Division von Yokogawa.
„Shell und Yokogawa blicken auf eine lange Tradition der gemeinsamen Entwicklung fortschrittlicher Automatisierungslösungen für unsere Standorte zurück. Mit dieser Vereinbarung heben wir unsere Beziehung auf die nächste Stufe. Robotiklösungen in Kombination mit KI bieten das Potenzial für einen Quantensprung in Sachen Produktivität und Sicherheit“, ergänzt Gerben de Jong, CIO für Shell Integrated Gas, Upstream und Projects & Technology.).