Siemens hat seinen neuen Leistungsschalter SIRIUS 3RV2 eingeführt, der in Kooperation mit BASF entwickelt wurde und komplett ohne fossile Brennstoffe produziert wird.
Der Schalter, ein Produkt der Siemens Smart Infrastructure, zeichnet sich dadurch aus, dass er das erste elektrische Sicherheitsgerät mit Kunststoffteilen ist, bei denen fossile Materialien durch Biomethan aus recyceltem Bioabfall ersetzt wurden. Dadurch kann Siemens jährlich etwa 270 Tonnen CO2-Äquivalente reduzieren. Der Schalter ist zudem eines der ersten Produkte, das mit dem neuen EcoTech-Label von Siemens ausgezeichnet wurde.
Der SIRIUS 3RV2, ein fortschrittlicher Leistungsschalter für industrielle und infrastrukturelle Anwendungen, setzt als erstes Produkt seiner Art auf Kunststoffkomponenten aus Biomasse-bilanzierten Kunststoffen. BASF produziert diesen Schalter unter Einsatz der spezialisierten Kunststoffe Ultramid® BMBcertTM und Ultradur® BMBcertTM, die fossile Rohstoffe durch Biomethan aus erneuerbaren Quellen wie landwirtschaftlichen Abfällen ersetzen.
Kleine Änderung, große Wirkung
Diese Materialien stehen in Qualität und Leistung konventionellen Kunststoffen in nichts nach und unterstützen so den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft und einer nachhaltigeren Zukunft. Für Siemens markiert diese Materialumstellung einen wichtigen Schritt zur Erreichung seiner ambitionierten Nachhaltigkeitsziele, einschließlich eines wissenschaftsbasierten 1,5°C-Dekarbonisierungsziels und der Reduzierung der Scope 1- und 2-Emissionen um 90 Prozent bis 2030. Außerdem strebt Siemens an, bis 2030 ein robustes Ökodesign für 100 Prozent seiner relevanten Produktfamilien umzusetzen.
Der Einsatz nachhaltiger Materialien, die nicht nur im SIRIUS 3RV2 verwendet werden, sondern auch auf andere Produkte im SIRIUS-Portfolio ausgeweitet werden sollen, zeigt eine erhebliche Wirkung auf die Reduktion von CO2-Emissionen. Das Eco-Tech-Label bietet Kunden darüber hinaus detaillierte Einblicke in die Umweltleistung der Produkte. Der Leistungsschalter zeichnet sich zudem durch einen niedrigeren Energieverbrauch über seine gesamte Lebensdauer im Vergleich zu Vorgängermodellen aus.
„Mit unseren Produkten helfen wir Kunden, die Leistung, Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit ihrer Anlagen durch ressourceneffiziente kreislauffähige Produkte zu verbessern, die Energieverbrauch, Produktion und Lieferketten über den gesamten Lebenszyklus hinweg optimieren. In der BASF haben wir einen starken Partner gefunden, der uns mit Innovationen im Bereich nachhaltiger Kunststoffe unterstützt“, äußert sich Andreas Matthé, CEO Electrical Products bei Siemens Smart Infrastructure.
Einsatz von ressourcenschonende Rohstoffen
Die BASF verwendet bei der Herstellung ihrer Produkte immer mehr nachwachsende und recycelte Rohstoffe. Damit möchte der Chemiekonzern seinen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft und Defossilisierung leisten. Fossile Rohstoffe werden schrittweise durch biobasierte und wiederverwertete Rohstoffe ersetzt. Nach dem Massenbilanz-Ansatz werden diese Rohstoffe bereits am Anfang der Wertschöpfungsketten von BASF in den Produktionsverbund eingebracht. Werden die auf diese Weise zertifizierten Produkte nachgefragt, speist BASF nachhaltige Rohmaterialien in den BASF-Verbund ein.
„Der Massenbilanz-Ansatz ist eine bahnbrechende Lösung, die den schrittweisen Ersatz von fossilen Rohstoffen auch in komplexen Produktionsprozessen ermöglicht“, erklärt Martin Jung, President BASF Performance Materials. „Dies entspricht unserem Ziel, eine Kreislaufwirtschaft und so zügig wie möglich einen “Netto-Null”-Betrieb zu erreichen.“ Das von BASF eingesetzte Bio-Naphtha und Bio-Methan ist nach etablierten Systemen wie ISCC PLUS und REDcert als nachhaltig klassifiziert.