Die Umsatzprognose der Mitgliedsunternehmen des VDMA Sanitärtechnik hat sich im zweiten Halbjahr 2024 leicht verbessert. Dies geht aus einer aktuellen Umfrage des Industrieverbunds VDMA Sanitärtechnik und -design hervor, die in Zusammenarbeit mit dem VDMA Fachverband Armaturen regelmäßig durchgeführt wird.
Obwohl die VDMA-Prognose für Gebäudearmaturen im Inland einen Rückgang von 1,4 Prozent zeigt, erwarten die Unternehmen im Ausland ein leichtes Wachstum von 0,3 Prozent. Damit sind die Einschätzungen für das zweite Halbjahr 2024 deutlich positiver als für das erste Halbjahr.
Für den Bereich "Sanitär vor der Wand" (Sanitärarmaturen und sonstige Erzeugnisse der Sanitärindustrie) rechnen die Mitgliedsunternehmen mit einem Minus von 1,8 Prozent im Inland und einem Rückgang von 0,5 Prozent im Ausland. In der "Installationstechnik hinter der Wand" (technische Gebäudearmaturen und sonstige Installationskomponenten für das Bad) wird ein Rückgang von 1,4 Prozent im Inland prognostiziert, jedoch ein geringes Plus von 0,4 Prozent im Ausland erwartet.
„Es ist noch zu früh, von einer Rückkehr in die Wachstumsphase zu sprechen, aber eine mögliche Trendwende ist deutlich erkennbar“, erläutert Dirk Gellisch, Stellvertretender Vorsitzender des Industrieverbunds VDMA Sanitärtechnik und -design und Geschäftsführer der Viega Holding GmbH & Co. KG. „Jetzt kommt es darauf an, dass Politik und Sanitärwirtschaft im Schulterschluss die Weichen für neues Wachstum stellen.“
Für die Bauwirtschaft ist weiterhin kein Ende der Rezession in Sicht, da die Baugenehmigungen weiterhin rückläufig sind. Euroconstruct prognostiziert für 2024 ein reales Minus von 6,0 Prozent für den europäischen Wohnungsbau.
In Deutschland hingegen wird die lange erwartete Konjunkturerholung langsam Wirklichkeit. Im ersten Halbjahr ist die Wirtschaft voraussichtlich leicht gewachsen, hauptsächlich getragen von wieder anziehenden Exporten und dem Konsum. Gleichzeitig hat sich die Inflation auf ein akzeptables Niveau zurückgezogen, was zur positiven Entwicklung beiträgt.
„Eine hohe konjunkturelle Dynamik ist jedoch noch nicht erkennbar“, kommentiert Dr. Laura Dorfer, Geschäftsführerin des Industrieverbunds VDMA Sanitärtechnik und -design. „Wir müssen den Konsumenten und Investoren die Verunsicherung nehmen und sie zu neuen Investitionen ermutigen.“
Um das zu erreichen, haben sich aktuell 25 Markenhersteller der deutschen und europäischen Sanitärindustrie im VDMA Sanitärtechnik und -design zusammengeschlossen. Zu den Mitgliedern zählen Hersteller von Armaturen und Brausen, von Sanitärobjekten wie Badewannen, Duschflächen und Duschabtrennungen sowie von Badmöbeln und Installationskomponenten für das Bad. Der VDMA Sanitärtechnik und -design steht für einen Industriezweig, der in Deutschland knapp 150 Firmen mit rund 43.000 Beschäftigten zählt und einen Umsatz von rund neun Milliarden Euro erwirtschaftet.