Die neue EU-Datenverordnung, die seit dem 11. Januar 2024 in Kraft ist, räumt Kunden des Maschinen- und Anlagenbaus als Nutzer das Recht ein, auf bestimmte Daten Zugriff zu erhalten, die bei der Nutzung von vernetzten Produkten generiert werden.
Standardisierte Schnittstellen für vernetzte Produkte des Maschinen- und Anlagenbaus erleichtern die technische Umsetzung. Henrik Schunk, Vizepräsident des VDMA, erklärt: „Unternehmen müssen jetzt die technischen Voraussetzungen in ihren Produkten und ihrer Produktion schaffen, also die eigenen Datenströme kennen, Daten entsprechend strukturieren und bestehende Standards umfassend einsetzen.“
Die Industrie müsse proaktiv die Voraussetzungen für einen rechtskonformen Umgang mit der EU-Datenverordnung schaffen, denn nur so können Unternehmen von den Chancen der Datenökonomie profitieren. Die Dringlichkeit spiegelt sich in den europäischen und nationalen Förderinitiativen wie Manufacturing-X wider, die dem Aufbau von Datenraumstrukturen und Rahmenwerken dienen.
Andreas Faath, Leiter der Abteilung Machine Information Interoperability (MII) im VDMA, sagt dazu: „Mit den OPC UA Companion Specifications, allen voran die OPC UA for Machinery, sind die grundlegenden Informationen der Produktion bereits standardisiert und können effizient bereitgestellt werden. Zudem können herstellerspezifische Daten ergänzt werden, um alle geforderten Informationen zu liefern.“
Der Maschinen- und Anlagenbau entwickelt seit dem Jahr 2017 OPC UA Companion Specifications, um Produktionsinformationen hersteller- und branchenübergreifend standardisiert bereitzustellen. Diese ermöglichen den sicheren und zuverlässigen Austausch von Daten zwischen verschiedenen Geräten oder Systemen in industriellen Umgebungen und bildet damit eine Basis zur Umsetzung der EU-Datenverordnung.
Bereits über 700 Unternehmen haben sich an der Entwicklung der OPC UA Companion Specifications beteiligt. Mehr als 60 OPC UA Companion Specifications stehen bereit zur Implementierung. Die globale Adaption der Standards wird durch die umati-Initiative des Maschinen- und Anlagenbaus gefördert und ermöglicht Kunden die effiziente Implementierung und Anbindung an bestehende Systemlandschaften und Datenräume.