Die Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland ist in vollem Gange. 24 Nationen treten in zehn verschiedenen Spielstätten gegeneinander an, um die begehrte Trophäe zu gewinnen. Doch hinter dem glanzvollen Wettkampf stehen komplexe technische Systeme.
So gibt es einige Bereiche, wo Industriearmaturen im Stadion zum Einsatz kommen. Hauptsächlich befinden sie sich in Bereichen, die mit Wasser- und Energieversorgung, Heizung und Kühlung sowie Abwassermanagement zu tun haben.
Regenwasserableitung: Armaturen steuern den Fluss von Regenwasser, um Überschwemmungen zu verhindern, insbesondere in niedrig gelegenen oder unterirdischen Bereichen des Stadions. Was bei zu starkem Regen passieren kann, zeigte sich am vergangenen Dienstag in Dortmund. Vor der Partie zwischen der Türkei und Albanien kam es zu massiven Überschwemmungen. Wasser fiel wasserfallartig von den Dächern und floss Treppen und Sitze hinunter.
Bewässerung des Spielfelds: Ohne einen ordentlichen Rasen kann kein attraktives Fußballspiel zustande kommen. Dafür muss das Grün regelmäßig gewässert werden. Insbesondere kurz vor dem Anpfiff kommt die Bewässerungsanlage zum Einsatz, damit der Platz nicht stumpf wird. Spezielle Ventile und Regler steuern die Wassermenge und den Druck, die für die effiziente Bewässerung des Rasens erforderlich sind.
Ohne Armaturen kein kühles Bier
Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen (HVAC): Industriearmaturen sind ein wesentlicher Bestandteil der HVAC-Systeme eines Stadions, um Temperatur und Luftqualität zu regulieren. Hierzu gehören Regelarmaturen, die den Fluss von Heiß- oder Kaltwasser sowie von Dampf in Heizungs- und Kühlungssystemen steuern. Dies ist insbesondere für die Innenräume wichtig. Dazu zählen im Stadion die Logen, Business- und Pressebereiche sowie die restlichen Räumlichkeiten in den Katakomben.
Gastronomie: Was wäre Fußball ohne Bier? Für viele Fans sicherlich nur halb so schön. In der Arena auf Schalke kommt der Gerstensaft aber nicht aus dem Kasten oder Fass, sondern aus einer 5.000 Meter langen Bierpipeline. Das Bier fließt aus den vier Kühlzentren in den Arena-Katakomben, in denen bis zu 52.000 Liter Bier gelagert werden können. Von der zentralen Leitung aus gelangt es dann über Andockstellen zu den Zapfanlagen und schlussendlich in den Becher der durstigen Gäste. Dabei kommen Armaturen, die speziell für den Lebensmittelbereich zugelassen sind, zum Einsatz.
Diese spezifischen Anwendungen zeigen die Bedeutung von zuverlässigen Industriearmaturen für den effizienten und sicheren Betrieb eines Fußballstadions.
Von den zehn Gastgeberstadien waren neun bereits bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 im Einsatz. Neu dabei ist die Arena in Düsseldorf. Weitere Stadien sind in Berlin, Dortmund, Frankfurt/Main, Gelsenkirchen, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart. Die Münchner Allianz Arena ist 2024 zum zweiten Mal in Folge Gastgeber einer Europameisterschaft – zuvor diente das Heimstadion des FC Bayern München als Austragungsort von vier Spielen der EM 2020.