Am Standort des ehemaligen Braunkohlekraftwerks Boxberg soll das "H2UB (Hydrogen Unit and Battery) Boxberg", ein Wasserstoff- und Stromspeicherzentrum entstehen. Die Lausitz Energie Bergbau AG (Leag) will das Projekt auf den stillgelegten Werken I und II aus den 1990er Jahren errichten. Der Komplex aus Elektrolyseur und Stromspeicher soll dabei “das größte Zentrum für die Erzeugung und Nutzung von Wasserstoff” in Ostdeutschland werden.
Der neue Energie-Komplex der Leag soll Kraftwerksstandort Boxberg südlich von Frankfurt (Oder) entstehen. Mit der Baufeldfreimachung habe das Unternehmen mit Sitz in Cottbus im Februar diesen Jahres begonnen, hieß es in einer Pressemitteilung vom vergangenen Donnerstag (11. April).
Der Energiekonzern baut das Wasserstoff- und Stromspeicherzentrum auf der Fläche der in den 1990er Jahren stillgelegten Boxberg Werke I und II. Die vier verbliebenen Kühltürme des Werkes II muss das Unternehmen eigenen Angaben aber noch zurück bauen bzw. sprengen.
Zu dem modular aufgebauten Energie-Komplex in Boxberg gehören ein Elektrolyseur und ein Röhrenspeicher. Der Elektrolyseur soll bis zu 2.100 kg Wasserstoff pro Stunde produzieren können. Der Speicher sei entsprechend mit einer Kapazität von 2.000 MWh geplant. Das Wasserstoffkraftwerk soll im ersten Schritt über eine Leistung von 10 MW verfügen. Durch den Zubau weiterer Brennstoffzellen und Turbinen könne die Stromversorger es auf bis auf 500 MW hochskalieren.
Speicherkapazität von mehr als 1.000 MWh
Parallel soll Boxberg zum Standort des ersten Gigaspeichers der Leag werden. Mit Batterien will man hier eine Speicherkapazität von mehr als 1.000 MWh erreichen. Damit handle es sich um einen der größten Batteriespeicher Deutschlands, heißt es von dem nach eigenen Angaben zweitgrößten Stromerzeuger Deutschlands
Die Energiemenge, die innerhalb von 10 Stunden ein- und ausgespeichert werden kann, entspreche dem jährlichen Energiebedarf von knapp 300 Haushalten. Neben den Lithium-Ionen-Batterien sollen zwei unterschiedliche Redox-Flow-Batterie-Technologien zum Einsatz kommen.
Für 2025 hat die Leag zudem den Baustart einer 380-kV-Schaltanlage (GIS) geplant. Sie soll die erneuerbare Stromerzeugung im Umfeld des Kraftwerksstandortes Boxberg, die GigaBattery und das Wasserstoffkraftwerk verbinden. Auch der Anschluss an das Übertragungsnetz von 50 Hertz sei durch die neue Schaltanlage möglich. Insgesamt will die LEAG bis 2030 7 GW und bis 2040 bis zu 14 GW an Grünstromerzeugung bereitstellen.