Der Essener Energiekonzern RWE plant ein H2-ready Gaskraftwerk in Werne. Das Gas-und-Dampfturbinen-Kraftwerk soll eine Leistung von 800 Megawatt haben. Mit der Planung hat das Unternehmen ein italienisch-spanisches Konsortium beauftragt. Die Genehmigung werde bereits vorbereitet. Eine finale Investitionsentscheidung stehe allerdings noch aus.
RWE Generation SE plant an mehreren Standorten den Bau wasserstofffähiger Gaskraftwerke. Damit will die Kraftwerks-Tochter von RWE den Kohleausstieg im Jahre 2030 vorbereiten. Nach Weisweiler im Rheinischen Revier plant das Unternehmen nun eine zweite H₂-ready Anlage am Standort Werne, teilte es am Mittwoch (29. Mai) mit.
Am Kraftwerk Gersteinwerk will der Energiekonzern demnach ein Gas-und-Dampfturbinen-Kraftwerk (GuD) mit einer Nennleistung von ca. 800 Megawatt errichten. Mit der Planung hat RWE ein Konsortium der Unternehmen Ansaldo Energia (Italien) und Tecnicas Reunidas (Spanien) beauftragt. Die technischen Sondierungen seien bereits abgeschlossen.
Im ersten Schritt beinhalte der zwischen den Unternehmen abgeschlossene Vertrag die Genehmigungsplanung für das H2-ready Gaskraftwerk. Sie sei essenziell, um den Bau anschließend rasch umsetzen zu können. Eine finale Investitionsentscheidung seitens RWE stehe noch aus.
Nutzung ab 2030 möglich
Mit der bereits laufenden Genehmigungsplanung gehe der Energieversorger in Vorleistung, um das GuD möglicherweise noch bis 2030 fertigzustellen. Dafür brauche es indes schnell grundlegende Weichenstellungen der Politik.
„Erst wenn die Anbindung des Standortes an ein Wasserstoffnetz gesichert ist und die Rahmenbedingungen einen wirtschaftlichen Betrieb der Kraftwerke ermöglichen, können wir eine endgültige Investitionsentscheidung treffen“, so Nikolaus Valerius, CEO RWE Generation SE.
Die Bundesregierung hat angekündigt, mit ihrer Kraftwerkstrategie zeitnah einen Regulierungsrahmen für die Ausschreibung von wasserstofffähigen Gaskraftwerken zu schaffen. RWE will sich an diesen Ausschreibungen beteiligen. Das GuD Gersteinwerk in Werne könnte nach den aktuellen Plänen der Wasserstoff-Infrastruktur nah an einer H2-Transportleitung liegen.
50 % Wasserstoffnutzung ab 2030
Nach Angaben des Unternehmens könnte die Anlage in Werne die Stromproduktion bis 2030 aufnehmen. Zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme soll das Kraftwerk mindestens 50 Prozent Wasserstoff nutzen können. Später soll es dann vollständig mit Wasserstoff betrieben werden.
In den nächsten Wochen will der Konzern die kommunalen Gremien in Werne sowie die Stadt Hamm und den Kreis Unna über ihr Vorhaben informieren. Nach den Sommerferien plane man öffentliche Informationsveranstaltungen. Der Bau des Kraftwerks ist eines von rund 30 Projekten zur Wasserstoffnutzung, die der Konzern derzeit vorantreibt.