Per- und polyfluorierte Chemikalien (PFAS) sind eine Gruppe von mehr als 10.000 synthetischen Verbindungen, die aufgrund ihrer wasser-, fett- und schmutzabweisenden Eigenschaften sowohl in kommerziellen Produkten als auch in verschiedenen industriellen Anwendungen zum Einsatz kommen. Im Alltag finden sich PFAS zum Beispiel in Teflonpfannen, wasserfesten Textilien oder Kosmetika. In der Industriearmatur- und Dichtungstechnikbranche werden PFAS häufig zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit von Armaturen, Dichtungen und anderen Komponenten eingesetzt.
Die Europäische Union (EU) plant, die breite PFAS-Gruppe zu verbieten. Deutschland, die Niederlande, Dänemark, Schweden und Norwegen haben im Januar 2023 gemeinsam einen sogenannten Beschränkungsvorschlag auf der Grundlage der REACH-Verordnung eingereicht. Damit soll im europäischen Wirtschaftsraum ein Verbot der Herstellung, Verwendung, des Verkaufs und des Imports von PFAS erreicht werden. Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) hat den Vorschlag am 7. Februar 2023 veröffentlicht.
Vom 22. März bis 21. September 2023 konnten Bürger, Unternehmen und andere Organisationen den Vorschlag im Rahmen einer öffentlichen Konsultation kommentieren. Basierend auf den Informationen im Beschränkungsvorschlag und der Konsultation, verfasst die ECHA dann eine Stellungnahme zu den Risiken und sozioökonomischen Aspekten der vorgeschlagenen Beschränkung. Innerhalb eines Jahres nach Veröffentlichung werden die Stellungnahmen an die Europäische Kommission übermittelt, die dann einen endgültigen Vorschlag unterbreitet, der den EU-Mitgliedstaaten zur Diskussion und Entscheidung vorgelegt wird. Achtzehn Monate nach der Veröffentlichung des Beschränkungsentscheids könnte das Verbot in Kraft treten.